Charlie ist 15 Jahre alt. Mitten in der Pubertät ist sie in der Findungsphase ihres Lebens, in der wir uns alle einmal befunden haben. Das macht es so einfach, sich mit Charlie zu identifizieren und sich in sie hineinzuversetzen, weil wir alle irgendwann mal an dem Punkt in unserem Leben beziehungsweise in unserer Jugend waren, wo wir nicht wussten, wo wir hingehören oder was wir uns vom Leben erhoffen. Zudem vermisst Charlie ihren Vater, vor allem seitdem ihre Mutter einen neuen Partner hat. Die Geschichte erzählt Charlies Erlebnisse innerhalb eines Jahres. Sie begegnet verschiedenen Menschen, die sie zunächst für Freunde hält, die sich dann aber letzten Endes nicht, als das entpuppen, für das sie sie gehalten hat.
Als Leser ist es spannend ihre Entwicklung innerhalb dieses Jahres mitzuerleben, denn letztlich erkennt Charlie, was sie will und vor allen Dingen lernt sie ihren eigenen Wert kennen.
„Himmel ohne Ende“ ist kein Buch, das man einfach so Seite um Seite weg liest, sondern bei dem man über einzelne Sätze, einzelne Absätze nachdenkt, vielleicht noch mal zurückblättert, Sätze noch einmal liest, um die Sinnhaftigkeit erfassen zu. Ein Buch, das so viele schöne Sätze enthält, dass man am besten ein kleines Notizbuch zur Seite nimmt und sich ein paar schöne Stellen heraus schreibt, denn Julia Engelmann hat als Wortakrobatin wirklich schöne Zitate geschaffen, die bleiben werden und die jeden von uns ein Stück weit durchs Leben tragen können.
„Himmel ohne Ende“ ist ein Roman über Freundschaft, über Trauer, über Familie und darüber seinen Platz im Leben zu finden ohne dabei seine eigenen Wünsche außer Acht zu lassen.
Julia Engelmann
Himmel ohne Ende
ISBN: 978-3-257-07323-2
25,00 €
Erschienen im Diogenes Verlag
Foto: © Diogenes Verlag